taken from ‘Krieg dem Kriege’ by Ernst Friedrich (1924)
Rules and Regulations for a German Brothel

 

Betrieb und Polizei des öffentlichen Hauses in München-Gladbach

 

Die zwei frauen, die das gesamte Personal des üffentlichen Hauses (Gasthausstraße Nr.2) ausmachen, haben erklärt, daß sie nicht imstande sind, den zahlreichen Besuchern zu genügen, die ihr Haus überschtimmen, vor dem ständig zahlreiche gruppen ausgehungerter Klienten stehen. Sie erklären, daß sie mit Hinsicht auf den Dienst, den sie ihren belgischen und deutschen Abonnenten schulden, nicht imstande sind, der Division mehr als insgesamt zwanzig Eintritte täglich (jede zehn) zu gewähren. Das Etablissement arbeitet übrigens nicht in der Nacht und hält die Sonntagsruhe strikt ein. Andererseits erlauben die Hilfsquellen der Stadt, wie es scheint, nicht, das Personal zu vermehren. Unter diesen Bedingungen werden zur Vermeidung jeder Unordnung und um von diesen Frauen nicht eine Arbeit zu verlangen, die ihre Kräfte übersteigt. nachstehende Verfügungen getroffen:

Arbeitstage: Alle Tage mit Ausnahme des Sonntags.

Höchtstleistung Jede Frau empfängt: 10 Männer, also 20 für zwei Personen, 120 in der Woche.

Betriebszeit: 5:30 Uhr nachmittags bis 9 Uhr abends. Besuche außerhalb dieser Stunden finden nicht statt.

Tarif: Für einen Aufenthalt von einer Viertelstunde einschließlich Eintritt und Verlassen des Etablissements fünf Mark.

Erfrischungen: Das Haus verkauft keine Getränke. Ein Wartezimmer ist nicht vorhanden. Die Besucher haben sieh darin nur zu zweit einzufinden.

Einteilung: Die sechs Tage der Woche sind folgendermaßen zugeteilt:

 

Montag 1. Bataillon des 164. Regiments
Dienstag 1. Bataillon des 169. Regiments
Mittwoch 2. Bataillon des 164. Regiments
Donnerstag 2. Bataillon des 169. Regiments
Freitag 3. Bataillon des 164. Regiments
Samstag 3. Bataillon des 169. Regiments

 

In jedem dieser Bataillone werden an dem ihm zugewiesenen Tage zwanzig Eintrittskarten, fünf für jede Kompagnie, in den Bureans der Sergeantmajore ausgelegt. Die Mannschaften, die das Etablissement zu besuchen wünschen, erhalten im Bureau ihres Sergeantmajors eine Karte, die ihnen das Recht der Priorität gibt. .

Es folgen noch weitere Verfügungen über die ,,einzelnen", die das Recht haben, einzutreten, wenn die Frauen nicht besetzt sind, und über die Ordnungsmaßnahmen. Es wird namentlich den diensthabenden Offizieren empfohlen, in der Gasthausstraße fleißig nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.

 

____________________________________

Rules and Regulations for the Control of the Brothel in München-Gladbach

 

The two women who constitute the entire personnel of the brothel (Gasthausstrasse No. 2), have declared that they are not in a position to satisfy the numerous visitors who throng their house, in front of which continuously stand many groups of eager clients. They say that, in consideration of the service that they owe to their German and Belgian clients, they are unable to accept more than 20 visits daily (i.e. 10 each) from the division. Besides, the establishment does not work at night and strictly maintains Sunday rest. On the other hand, the town funds do not permit an increase in the number of inmates. Under these circumstances, in order to avoid all disorder and so as not to demand of the women a labour that exceeds their capacities, the following orders are hereby issued:

Working days: All days except Sunday.

Maximum work: Each woman receives 10 men, i.e. 20 for two persons or 120 in the week.

Hours: 5.30 p.m. to 9 p.m. Visits outside these hours are not permitted.

Tariff: for a stay of a quarter of an hour including entrance into and exit from the establishment, five marks.

Refreshments: The house sells no drinks. There is no waiting-room. Visitors must present themselves in twos.

Apportionment: The six days of the week are divided as follows: -

 

Monday 1st Battalion of the 164th Regiment
Tuesday 1st Battalion of the 169th Regiment
Wednesday 2nd Battalion of the 164th Regiment
Thursday 2nd Battalion of the 169th Regiment
Friday 3rd Battalion of the 164th Regiment
Saturday 3rd Battalion of the 169th Regiment

 

In each of these battalions, on the day allotted to it, 20 entrance cards will be laid out in the sergeant major's bureau, five for each company. The men who wish to visit the establishment receive in the bureau of their sergeant major a card which gives them right of priority.

There follow other regulations regarding ‘individuals’ who have the right to enter if the women are not occupied, as well as regarding maintenance of order. The officers on duty are recommended to inspect frequently in order to see that all is in order.