BOUNCING BALLS AND RICOCHETTES
(ROLLSCHUSSEN & RICOSCHETT’S)
Prussian and Austrian artillery doctrine
By Geert van Uythoven
Note: To prevent any mistakes in the translation, I decided to give the
original text also for comparision. If I made any mistakes, please let me know.
The remaining pages of this piece are also worth translating, but because of
lack of time I will not be able to do so for now.
Source:
- Anon.:
"Vergleichung der östreichischen Waffengattungen mit jenen einiger
Nachbarstaaten", in ‘Oestreichische militärische Zeitschrift’ 4. Band
(Wien 1822) pp.142-164
p.149-152
“Des Rollschusses, bei dem die Kugel mehrere
Aufschläge macht, bis sie das bestimmte Ziel erreicht, bedient man sich in der
preußischen Artillerie beim Sechspfünder auf alle Entfernungen von 1200 bis
1800, beim Zwölfpfünder von 1400 bis 2000 Schritte. Auf 1200 bis 1400 Schritte
wird die Seele des Rohrs wagerecht, auf 1400 bis 1800 Schritte über Visir und
Korn auf den halben Mann gerichtet. Bei wagrechter Richtung macht die Kugel
ihren ersten Aufschlag gewöhnlich zwischen 350 bis 400, und bei der Richtung
über Visir und Korn auf den halben Mann zwischen 750 und 800 Schritten. Man
nimmt an, daß von 100 Rollschüssen 20 bis 25 auf weite, und nicht über 10 bis
12 auf nahe Entfernungen, in ein aufmarschirtes Bataillon treffen, welches auf
einem festen und ebenen, also dem Rollschuß günstigen Boden steht. Auf ungünstigen
Boden ist die Wirkung um die Hälfte geringer. Bergab ist die Wirkung so groß
wie in der Ebene, bergauf um 1/3 geringer. Die Seitenabweichung der Kugel
beträgt beim Rollschuß auf 1400 Schritte etwa 50 Schritte.“
„The ‘rolling shot’, at which the ball strikes the ground several times until the assigned target is reached, is utilised in the Prussian army with 6-pdrs at all distances from 1,200 to 1,800, with 12-pdrs from 1,400 to 2,000 paces. At a distance of 1,200 to 1,400 paces, the gun barrel is aimed horizontally, on a distance of 1,400 to 2,000 paces it is aimed at half of a man by using the back-sight and bead. When aimed horizontally, the ball makes its first strike usually at a distance of 350 to 400, when aimed at half of a man by using the back-sight and bead between 750 and 800 paces. One assumes, that of 100 ‘rolling shots’ 20 to 25 at far ranges, and not over 10 to 12 at close range, will hit an advancing battalion which is on hard and level, so on favourable ground for the ‘rolling shot’. On unfavourable ground, the effect is halved. Downhill the results are the same as on level ground, uphill it is 1/3 less. The deviation of the ball is with ‘rolling shots’ at 1,400 paces about 50 paces.”
„In der östreichischen Artillerie heißt der
Rollschuß ‘Gellerschuß’; das Aufschlagen der Kugel heißt ‘gellern’. Man bedient
sich des Gellerschusses beim Dreipfünder auf alle Entfernungen über 1200 bis
1500, beim Sechspfünder über 1400 bis 1800, beim Zwölfpfünder über 1600 bis
2000 Schritte. Nach Umstanden wird der Gellerschuß auch auf kleinere
Entfernungen statt des Bogenschusses gebraucht; er fordert aber in allen Fällen
einen festen und ziemlich ebenen Boden. Das Rohr wird dabei im Kern gerichtet,
damit die Kugel beim Gellern Bögen von geringer Höhe bescheibe, wodurch die
Sicherheit des Treffens vermehrt wird. Die Kugel macht dabei ihren ersten
Aufschlag gewöhnlich zwischen 300 und 500 Schritten. Aus den Batteriestücken
kann man bei festem und ebenem Boden mit 2 Zoll Aufsatz die Kugel durch Geller,
aus dem Belagerungs-Zwölfpfünder auf 2200, aus dem Achtzehnpfünder und
Vierundzwanzigpfünder auf 2500 Schritte, bei größerem Aufsatz aber auch, obwohl
mit sehr unsicherer Wirkung, bis auf 3000 Schritte treiben.“
„In the Austrian artillery the ‘rolling shot’ is called ‘Gellerschuß’, the striking of the ball is called ‘gellern’. One utilises the ‘Gellerschuß’ with 3-pdrs at all distances over 1,200 to 1,500, with 6-pdrs over 1,400 to 1,800, with 12-pdrs over 1,600 to 2,000 paces. According to the situation, the ‘Gellerschuß’ is also used on shorter distances instead of the elevation shot; in all cases however a hard and rather level ground is needed. The barrel is aimed directly at the target, so that the ball with the ‘Gellern’ will describe a curve of low height, increasing the chance of hitting the target. The ball makes his first strike usually between 300 and 500 paces. With hard and level ground, battery pieces with an elevation of 2 Zoll using Geller’ are able to fire ball, from siege-12-pdrs to 2,200, from 18-pdrs and 24-pdrs to 2.500 paces, with a higher elevation even, although with very uncertain results, up to 3,000 paces.
„Zu Ricoschettschüssen, d.h. zu Rollschüssen mit
schwächerer als der Feldladung, bedient man sich in beiden Artillerien gewöhnlich
nur der größern Kaliber. Wie groß übrigens in einem gegebenen Falle die Ladung
und die Erhöhung seyn müssen, läßt sich nicht allgemein angeben; sonder der
Richwinkel muß nach maßgabe der Entfernung und der Erhöhung des feindlichen Werks
über den Horizont des Geschutzstandes angenommen, und hiezu die Pulverladung
aus der durch die Erfahrung bestimmten Hilfstafel ausgesucht werden. Die ersten
Schüsse zeigen sodann, ob man die Umstände richtig beurtheilt, und sowohl
Elevation als Ladung zweckmäßig gewählt haben. Wäre dieß nicht der Fall, so läßt
sich aus der Natur des Fehlers fast immer entnehmen, ob die nöthige
Verbesserung in der Erhöhung des Geschützes, oder aber in der Stärke der
Pulverladung anzubringen sey; wozu wieder die Erfahrung und die richtige
Vergleichung der Umstände das gehörige Verhältniß an die Hand geben.“
„For ricochet shots, i.e. ‘rolling shots’ with a weaker charge as the field charge, one uses in both artilleries [i.e. Austrian and Prussian] usually the heavy calibres only. How big though the charge and the elevation in such cases have to be cannot be fixed in general; as the elevation has to be ascertained in regard to the distance and the level of the enemy work over the horizon of the position of the gun, and the powder charge chosen according to the tabular based on experience. The first shots will show if one has ascertained the circumstances rightly, and if the elevation and charge has been chosen effectively. If this is not the case, the nature of the error will clearly show if the improvement has to be made in the elevation of the gun, or in the strength of the powder charge; for which the experience and the right comparison of the circumstances will give the right proportion.”
„Die in der östreichischen Artillerie
gebräuchlichen Richtwinkel liegen zwischen 5 bis 16 Graden. Die Pulverladung
hingegen, welche bei der vierundzwanzig und achtzehnpfündigen Kanone nur in
wenigen Fällen über 1 Pfund, und bei der zehnpfündigen Haubitze selten über 1 ¼
Pfund steigt, wird in dem Pulver-Magazine der Batterie genau abgewogen, oder
nach dem rektifizirten Cemente bestimmt, und in einem leinwandenen Säckel als
Patrone verwendet.
Gewöhnlich
bedient man sich der Ricoschettschüsse nur in und vor Festungen, um die
Laufgräben und Wallgänge der Länge nach zu bestreichen.
„The usual elevation used with the Austrian
artillery lies between 5 and 16 degrees. The powder charge on the other hand,
which with the 24-pdr and 18-pdr cannon is seldom over 1 pound, and with the
10-pdr howitzer seldom is over 1 ¼ pound, is exactly weighed out in the
powder-magazine of the battery, or defined according to the rectified ‘Cemente’
[???], and used in linen bags as a cartridge.
Usually,
one uses ricochet shots inside and before
fortresses, to cover trenches and traverses in their length.”
© Geert van Uythoven